Alarmstufe Rot ! - Ernährung im Schub

Falls du jetzt erwartest die 10 Wundermittel zu lesen, muss ich dich enttäuschen. In der Literatur gibt es keinen pauschalen Ernährungsguide. Spätestens jetzt muss man das schwarz - weiß Denken ablegen. Eins ist jedoch sicher: Im akuten Schub gilt es durch eine ballaststoff-, fett- und reizarme Ernährung den Darm zu entlasten, dennoch ist es wichtig gerade in dieser zeit den Körper ausreichend mit Mineralstoffe, Vitamine , Energie, Eiweiß und Flüssigkeit zu versorgen: Schonkost!

 

 

 

Wie sieht eine Schonkost aus ? 

 

Hier findest du aus jeder Kategorie Beispiele. Oberstes Gebot ist jedoch auf deinen Körper zu hören. Probieren geht über studieren! Viele haben gerade im Schub eine ausgeprägte Narungsmittelunverträglichkeit, wie Laktose- , Fruktose- oder Glutenunvertäglichkeit. In diesem Fall solltest du natürlich generell diese Produkte vermeiden. Generell will man den Darm entlaste, also gut kauen nach dem Motto: Gut gekaut, ist halb verdaut !

 

Getränke  Tee ( Kräutertee, schwarzer Tee, Heidelbeertee), stilles Wasser
 Brot & mehr  Toast-, Knäcke- und Weißbrot, Hafer-, Reis- , Hirseflocken
Süßen & Würzen Zucker , Honig , Salz in kleine Mengen, entfettete Gemüsebrühe, keine anderen Gewürze oder Süßstoffe!
Suppen Kartoffel-, Karotten-, Pastinakensuppe
Gemüse weich gedünstet, evtl. püriert, geschält, kernlos, nicht blähend oder faserreich ( kein Brokkoli, Lauch, Kohl, Zwiebel, Spargel)
Obst zuckerarmer Früchtegelee/ Marmelade, kernlos, säurearm, Bananen, Babygläschen , Kompott in kl. Mengen
Nudeln und Co.  Nudeln, weißer Reis, Kartoffeln/ Kartoffelpuree
Fleisch/ Fisch weißes , fettarmes Fleisch wie Huhn ohne Haut gekocht, gekochter  fettarmer  Fisch ,  wie Kabeljau,  Seelachs und Scholle),  magere Wurst-aufschnitte, wie Schinken/ Pute
Ei lieber gekocht, statt mit Fett als Rührei
Milchprodukte fettarmer Speisequark, Joghurt, Käse statt Schmand, Sahne, Mascarpone
Fette  pflanzliche Fette , wie Avocado, Lein-, Raps-, Oliven-, Walnuss-, Raps-, Sonnenblumenöl tierischen Fetten ( Butter) bevorzugen, Samen und Nüsse können meist nicht verdaut werden, evtl. Nussmus

 

Potenzielle Probleme

 

Oft kämpft man im Schub mit Verlust an Gewichtsverlust, Verlust von  Muskelmasse/ Knochenmasse und Nährstoffmangel. Diese 3 Probleme können aus vier Gründen entwickeln: erhöhter Bedarf an Nährstoffen, erhöhte Verluste, Verdauungs - und Resorptionsstörung und eine unzureichende Nahrungsaufnahme. Im folgenden werden  jeweils ein paar Tipps gegeben, um größere Schäden vorzubeugen.

 

 

 

1. Erhöhter Bedarf an Nährstoffen

 

Obst und Gemüse enthalten viele Ballaststoffe, weshalb es schwer ist große mengen davon zu essen. Wichtig ist es grundlegend sich mit Ernährung auseinanderzusetzen, um einen groben Überblick zu haben , wo was enthalten ist. Um dennoch auch im Schub die Nährstoffe/ Kalorien zu decken, haben sich bei mir folgende Mittel bewährt:

  • Obst und Gemüse als Smoothies zu sich nehmen, da durch das Mixen die kleinsten Zellwände aufplatzen und man die optimale Nährstoffbeschaffenheit hat, da der Darm, nicht mehr so viel Energie aufwenden muss, um die Nahrung zu zerlegen
  • Bei Eisenmangel aufgrund des Blutverlustes Präparate aus der Apotheke zu sich nehmen , wie Floradix Eisenkraut. Schmeckt nicht gut, aber es hilft. generell sollte man regelmäßig die Blutwerte checken und mit Rücksprache des Arztes Substituieren. Bedenke, dass bei CED die Resorption gestört ist, d.h es wird über die geschädigte Darmwand nicht aufgenommen, weshalb man eventuell über die Vene substituieren muss.generell kann ich auch außerhalb des Schubes LaVita empfehlen. es ist zwar teuer, aber hat konzentriert Vitamine und Minerallstoffe und wird bei CED empfohlen.
  • Um die Kalorien zu decken , kann man Nussmusse oder Öle in Smoothies oder Porridge hinzufügen
  • Letzteres gibt es Trinknahrung, wie Fresubin, die nicht nur Kalorien enthält, sondern auch eine optimale Zusammensetzung an Vitamine, Minerallstoffe, Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette. Diese erhält man in der Apotheke in vielen Geschmacksrichtungen, wie Nuss, Vanille, Schoko, Cappucccino, Beeren, Kirsche, Multivitamin, jedoch rezeptpflichtig. Diesbezüglich würde ich mit dem Hausarzt reden.

2. Erhöhte Verluste

 

Gerade durch den enormen Wasser und Elektolyte/ Minerallstoffverlust aufgrund der Durchfälle, kann es zu niedrigem Blutdruck, hohem Puls, Muskelschwäche, Dehydration, Schwindel etc. kommen. Deshalb ist auf Folgendes zu achten:

  • Achte auf deine Trinkmenge ! Am besten hat es sich bewährt ein Protokoll zu führen, um einen Überblick zu haben. Wasser und Kräutertees beruhigen den Darm. Schwarzer Tee und Heidelbeertee/ -saft wirken zudem verstopfend, was man in diesem Fall gerne entgegennimmt. Zudem haben Heidelbeeren Antioxidantien und wirken entzündungshemmend.
  • Vielleicht hast du gemerkt, dass du im Schub Heißhunger auf Salziges hast. Dies ist dem Elektrolyteverlust geschuldet. Dagegen hilft Gemüsebrühe!
  • Um den Mangel an Kalium auszugleichen, eignen sich Bananen, zudem wirken sie verstopfend
  • Auch Kartoffeln, Weißbrot, Reis eignet sich, um den Stuhlgang breiiger zu machen
  • Hilft das alles nichts, kann man mit dem Hausarzt zu stärkeren Mitteln greifen, die zB. die Darmtätigkeit hemmen

 

 

3. Verdauungs- und Resorptionsstörung 

 

Das Leben wäre auch zu einfach, wenn alles problemlos laufen würde....Die Wände des Verdauungstraktes sind v.a im Schub  so zerstört, das die Enzymspaltung und Aufnahme in das Blutkreislaufsystem kaum aufrecht erhalten werden kann. Deshalb kann man das Geld für Nahrungsergänzungsmittel gefühlt in die Tonne werfen, den der Körper kann diese nicht ( ausreichend) aufnehmen. Deshalb, muss man den Kreislauf umgehen und die Nährstoffe direkt dem Blutkreislauf hinzufügen via Infusion. Dies wird im Gegenzug zur enteralen ( über Verdauungstrakt) , parenterale Ernährung genannt. Dazu ist ein Krankenhaus oder ambulanter Aufenthalt nötig. bekannt ist u.a Kabiven . Der Vorteil: wie Fresubin enthält es eine optimale Zusammenstellung der Stoffe, die wir benötigen.

4. Unzureichende Nahrungsaufnahme

 

Sind wir mal ehrlich: Müdigkeit, Schmerzen, Übelkeit, Völlegefühl, Stunden auf dem Klo....wer hat da schon Appetit? Ehrlich gesagt ist man doch mal froh, wenn man ein mal kurz keine Schmerzen hat und dann isst man lieber nicht , bevor der Horror wieder losgeht. Viele essen auch weniger, da sie hoffen, so den Durchfall in den Griff zu bekommen nach dem Mottto: Wenn nichts drin ist , kommt nichts raus! Doch gerade in dieser Zeit ist es wichtig, den Körper gut zu versorgen: Ein Auto ohne Treibstoff fährt auch nicht! Entzündungsreaktionen und Selbstheilung sind reine Energiesauger! Darum ein paar Tipps, die mir helfen mehr zu essen:

  • Kalorienzählen: Zugegebenermaßen nicht für jeden etwas, aber man kann sich Apps runterladen oder auch grob aufschreiben, was man zu sich nimmt , um den Überblick zu behalten.
  • Mehrere kleine Mahlzeiten als große, um den Darm nicht zu überfordern. Außerdem fällt es mir leichter kleinere Portionen zu essen, als wenn ich einen großen Haufen vor mir habe. 
  • kalte , süße Speisen  kann ich generell eher essen als warme
  • Das Auge isst mit: Nimm dir Zeit die Mahlzeit appetitlich aussehen zu lassen
  • Mach einen kleinen Spaziergang! Klingt zwar kontraprouktiv, aber wenn man sich doch irgendwann von der Kloschüssel trennen kann, hilft ein wenig Bewegung den Apetitt anzuregen!