Was ist CED?

                     ?                                     ?                                                                   ?                                                                   ?                               ?

          ?                  ?                                                                                   ?                                                 

                                                                                                                        

 

CED - Chronisch entzündliche Darmerkrankung ist der Überbegriff für hauptsächlich zwei große sehr ähnliche Krankheitsbilder: Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa. Chronische entzündliche was? Das heißt , dass eine Entzündung in Gastrointestinaltrakt ( kurz Organe für die Verdauung. Speiseröhre, Magen , Dünndarm, Dickdarm, Enddarm) hervorgerufen wird. Chronisch bedeutet, dass sie dich ein lebenlang begleiten wird, jedoch verläuft die Erkrankung schubweise d.h das es Episoden gibt in denen es dir gut geht und du keine Symptome zeigst ( Remissionen genannt) und Episoden in denen du Beschwerden hast und evtl. ein Krankenhausaufenthalt notwendig ist ( Schübe ) genannt. Wie groß diese Zeiträume sind, ist  von Patient zu Patient unterschiedlich. CED  hat 1000 Gesichter. Der Hauptunterschied zwischen den beiden Krankheitstypen ist hauptsächlich die Ausbreitung im Körper , aber später mehr dazu.

 

 

Wie entsteht CED?

 

Warum Menschen daran erkranken ist bisher unklar. Zwar gibt es Spekulationen, wie Gene, Ernährung , Umweltfaktoren ( Rauchen , Ernährung, Hygiene) , Stress/Psyche, jedoch ist es derzeit noch sehr schwer dies zurückzuverfolgen. Die meisten Erkranken im jungen Alter zwischen 15 und 35 Jahren unabhängig , ob mann oder Frau ist die häufigkeit gelich groß. Laut Studien sind derzeit in Deutschland (2020) rund 320 000 menschen an CED erkrankt , die Tendenz ist drastisch steigend. Rechnet man das auf die Einwohnerzahl von Deutschland runter, ist unter 260 Leuten einer an CED erkrankt. CED gehört zu den Autoimmunerkrankungen, d.h das Immunsystem reagiert aus unerklärlichen Gründen über und greift den Körper an , in diesem Fall die Darmschleimhaut oder generell die Schleimhaut im Gastrointestinaltrakt. Und hier möchte ich gleich klären, nein es ist nicht ansteckend, wie die meisten Leute fälschlicherweise gleich denken.

 

 

 

Wie verläuft CED? 

 

Wie oben bereits erklärt gibt es Schübe und Remissionen. Befand man sich in einer Remission und hat nun wieder einen Schub nennt man dies Rezidiv ( Rückfall). Schübe lassen sich zudem in zwei Schweregrade einteilen:

  •  Der akute Schub  ist durch die typischen klinischen Beschwerden, das heißt blutige Diarrhoe ( Durchfälle) und ggf. dauerhafter schmerzhafte Harn-      und Stuhldränge (Tenesmus) charakterisiert. Stuhlfrequenzen von etwa 40-mal innerhalb 24 Stunden sind keine Seltenheit. Ja richtig gehört! Das ist wie regelm. Magen Darminfektion,aber ein lebenlang!
  • Bei einem fulminanten Schub treten häufig blutige Durchfälle , Fieber über 38,5 °C und ein reduzierter Allgemeinzustand sowie Gewichtsabnahme  auf. Zusätzlich kann es zu Herzrasen (Tachykardien) und Blutarmut (Anämie) kommen. Als weitere Komplikation ist das toxische Megacolon zu nennen.

 

 

 

Was sind die Symptome? 

 

Wie oben schon genannt können folgendes auftreten:

  • (blutige) Durchfälle und deshalb Anämie ( Blutarmut)
  • starke Bauchweh
  • Fieber
  • Appetitlosigkeit und damit Gewichtsverlust
  • reduzierter Allgemeinzustand
  • Fatigue (Müdigkeit)

Da unser Körper ein sehr komplex ist und gerade ein großes Organsystem betroffen ist, kann es auch zu " extraintestinalen Manifestationen" kommen , dh. Symptome außerhalb des Verdauungstraktes, wie:

  • Entzündungen der Augen, der Haut oder der Gelenke.
  • Osteoporose wegen der gestörten Kalzium- und Vitamin D Aufnahme
  • Blutarmut wegen der gestörten Eisenaufnahme
  • Dehydration (Austrocknung ) und Natrium/ Kaliummangel wegen dem großen Wasserverlust bei Durchfällen

 

 

 

Wie wird CED diagnostiziert?

 

Da die Symptome ähnlich zu anderen Erkankungen sind, ist die Diagnose schwer. Untersuchungen wie unten genannt helfen die Diagnose zu stellen: 

  •  Anamnese : Erfragung, ob es Fälle in der Familie gibt, wie der Lebensstil ist , welche Symptome man hat etc. 
  • Körperliche Untersuchung : Beobachtung von Augen ,  Haut , Gelenken , Anus auf Entzündungszeichen
  • Endoskopische Untersuchungen: bei denen man mit einem Schlauch und Kamera entweder über den Mund oder  über den Anus in den Körper reinschaut auf Entzündungszeichen ( Rötung , Schwellung)
  • Stuhlproben
  • Laborwerte: besonders erhöhte Entzündungswerte CRP genannt, eine Leukozytose ( zu wenig Leukozyten ( weiße Blutplättchen) ) und erhöhte Blutsenkung  sprechen für eine CED , außerdem kann es zu einer Blutarmut ( Mangel an roten Blutkörperchen (Erythrozyten )) kommen.

 

 

 

Was ist nun der Unterschied zwischen Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa?

 

                                                                Colitis Ulcerosa

  • Die Erkrankung breitet sich kontinuierlich aus , meist fängt es am Enddarm an und breitet sich "nach oben" Richtung Dünndarm aus .Zum Zeitpunkt der Diagnose ist bei etwa 25 bis 55 von 100 Patienten mit Colitis ulcerosa lediglich der Mastdarm befallen (Proktitis).
    • Proktosigmoiditis:  Entzündung des Mastdarm und des letzten Teils des Dickdarms, das Sigma.
    • Linksseitige ColitisEntzündung bis zur linken Krümmung  des Dickdarms genannt.
    • Subtotalen Colitis:  eine Ausdehnung der Entzündung über diese Linkskrümmung hinaus.
    • Pankolitis /totalen Colitisgesamte Dickdarm ist von Geschwüren betroffen
    • Backwash-Ileitis: ( sehr seltene )Entzündung in die letzten Abschnitte des Dünndarms 

 

  • hier wird nur die oberste Schleimhautschicht von der Entzündung betroffen 
  • Hier führen die Entzündungen eher zu Geschwüre
  • kann durch sorgfältige Abwägung durch eine OP ( Entfernung des Dickdarms) geheilt werden 
  • Worst case ist ein toxischer Megacolon: Akutes Abdomen(aufgetriebener Bauch, Bauchschmerzen , Abwehrspannung etc.) mit hohem Fieber, Tachykardie und Ileus. Es kann in einen Schock mit Multiorganversagen übergehen, bei dem es zum Darmdurchbruch mit heftigen Blutungen kommen kann. 

                                                              Morbus Crohn

  • Die Erkrankung breitet sich nicht kontinuierlich aus, sondern sie kann mehrere, nicht zusammenhängende Stellen des Verdauungstraktes befallen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  • Sie erfasst nicht nur die oberste Schleimhautschicht, sondern sie kann alle Schichten der Darmwand betreffen.
  • Stenosen (Verengungen) + Fisteln (entzündliche Gangbildungen), meist im Afterbereich
  • Ist nicht heilbar

 

Therapie 

 

Die konventionelle Therapie

  • Aminosalizylaten oder Kortikosteroiden: Präparate aus diesen Wirkstoffgruppen sind u. a. in der Lage, die Produktion von entzündungsfördernden Botenstoffen zu verhindern. Allerdings sollte Kortison nicht dauerhaft eingenommen werden, da bei langfristiger Einnahme unangenehme Nebenwirkungen (Mondgesicht, Akne, Gewichtszunahme, Osteoporose etc.) auftreten können.
  • Immunsuppressiva beeinflussen das Immunsystem, indem sie die körperliche Abwehr herunterfahren und so Entzündungen zum Abklingen bringen können. Falls die Aminosalizylate oder Kortikosteroide keine ausreichende Wirkung zeigen oder Unverträglichkeiten auftreten, wird (in der Regel) eine immunsuppressive Therapie in Erwägung gezogen. . Zu den Immunsuppressiva zählen z. B. Thiopurine (z. B. Azathioprin) und modern hergestellte Eiweißsstoffe: Die sogenannten Biologika. Beispiele für diese Wirkstoffklasse sind die TNF-alpha (Tumornekrosefaktor-alpha)-Antagonisten oder ein Integrin-Hemmer
  • Bei manchen Krankheitsverläufen kann auch eine Kombinationstherapie von Azathioprin und TNF-alpha-Antagonisten von Vorteil sein.

 

Operative Therapie

  • Wie oben genannt, kann die Colitis Ulcerosa durch eine Entfernung des Dickdarms geheilt werden, allerding ist dabei oft ein temporäre/ dauerhaftes Stoma nötig und eine Pouchanlage.
  • Morbus Crohn ist nicht heilbar, jedoch müssen durch die Entzündungen, die Narben und damit Engpässe verursachen oft mal eine OP durchgeführt werden, um diese Verängung zu lösen. 

Im Rahmen der Erkrankung müssen auch Nebenerkrankungen , wie Hautkrebs, Folsäuremangel infolge des geschwächten Immunsystems und Darmkrebs aufgrund des erhöhten Risikos mit Anzahl der Krankheitsjahre und Schübe steigend durch jährliche  Checkups abgedeckt werden.